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TINTEN

Die ursprünglich umfassendere Bezeichnung Tinte leitet sich aus dem lateinischen «tingere» (färben) ab, verwandt mit dem italienischen «tinta» (Farbe). Die ältere Bezeichnung «encaustrum» stammt vom Kochvorgang der frühesten metallischen Tinten her. Die älteste Form der Tinte dürfte wohl die «Russtinte» sein, deren Erfindung dem Chinesen Tien-Tschen aus der Zeit der Houang Dynastie (2697-2597 v. Chr.) zuzuschreiben ist.

Einleitend sollten wir zuerst Tinten und Tuschen in ihrer Eigenschaft unterscheiden:

Tusche besteht aus Russ, Ölen, Leim und Gummi (nähere Erleuterungen dazu im Kapitel Tuschen), die mit Wasser angerührt werden. Die Partikel legen sich dabei um die Papier – oder Pergamentfasern, sie dringen nicht in diese ein.

Im Gegensatz zur Tusche besteht Tinte aus Farbstoffen, die sich vollständig im Wasser auflösen (Anilinfarbstoffe) oder aus einer chemischen Reaktion (Eisengallustinte) entstehen. Tinte saugt sich, ähnlich der Holzbeize in die Holzfasern, in die Papier- oder Pergamentfasern ein und färbt sie in dieser Weise. Sie ist somit mit dem Beschreibstoff fest verbunden. Tinten, insbesondere die metallischen, eignen sich zum Schreiben mit der Kiel- bzw. Stahlfeder in vorzüglicher Weise, da sie auch mit dem Schreibwerkzeug eine lose Verbindung eingehen, besser daran haften und einen gleichmässigeren Tintenfluss gewährleisten.

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